Klimafreundlich Genießen „Foodies for Future“

Klimafreundlich Essen wird für viele KonsumentInnen immer wichtiger. Das ist sehr erfreulich, denn es zeigt, dass jeder einzelne von uns, etwas zur Rettung unseres Planeten beitragen kann. Seit ich vor einem Jahr aufgehört habe Fleisch zu essen, und verstärkt auch vegane Gerichte koche und genieße, habe ich schon einige Menschen in meinem Umfeld dazu inspiriert, entweder auch Fleisch wegzulassen oder aber einfach verstärkt vegane Tage einzulegen. Also, falls du immer noch der Meinung bist, es bringt nichts, wenn nur du auf dein Essen achtest, muss ich dir widersprechen. Es bringt was. Erstens für dich selbst, und bestimmt bist du auch Inspiration für dein Umfeld.

Leicht lässt man sich von dem Begriff und den dazugehörigen Assoziationen auch gleich wieder abschrecken. Kein Plastik mehr, Vegan leben, nur mehr zu Fuß gehen, nicht Reisen, nicht Autofahren, keine scharfen Putzmittel verwenden, nicht zu viel konsumieren, Heizen nur mehr mit Ökostrom, sparsam leben, Öko-Mode, Naturkosmetik, keine neuen Spielsachen für die Kinder, borgen statt kaufen, usw. Die Liste lässt sich unendlich weiterführen und ja, jede Maßnahme davon kann einen Beitrag leisten. Dennoch sind wir alle nur Menschen und wir lieben Gewohnheiten.

Jeder Beitrag ist wertvoll

Neue Verhaltensweisen zu etablieren kann lange dauern, und das ist völlig in Ordnung. Meiner Meinung nach ist jeder Bereich, in dem man beginnt, umweltfreundlicher zu denken und zu handeln, wertvoll. Gerade wenn man Kinder hat, denkt man vielleicht noch mehr an die Welt von morgen. Was hinterlassen wir unseren zukünftigen Generationen, unseren Kindern, und deren Kindern? Auch wenn man also (noch) nicht, in jedem dieser Bereiche einen Beitrag leisten will oder kann, kann man den Wert „Nachhaltigkeit“ durchaus in allen Bereichen bedenken und berücksichtigen.

„Nachhaltigkeit bedeutet. die Bedürfnisse heutiger Generationen zu befriedigen ohne die Bedürfnisbefriedigung kommender Generationen zu gefährden.“

Mein Ziel mit diesem Artikel ist, einfache Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man sich mit kleinen Änderungen oder Anpassungen im Alltag, bewusster und nachhaltiger ernähren kann. Was ist überhaupt mit klimafreundlichem Essen gemeint? 

Klimafreundliche Ernährung

Eine gesunde Ernährungsweise erfordert auch die Auseinandersetzung mit der Gesundheit unserer Umwelt. Es gibt viele Faktoren, die unsere Gesundheit beeinflussen. Neben der Art der Ernährung spielt eben auch die Umwelt eine wesentliche Rolle sowie die Qualität der Produkte, die wir konsumieren und verzehren. Gesunde Lebensmittel können nur dort entstehen, wo auch der Boden, die Pflanzen und die Tiere gesund sind.

„Wir Menschen können nie gesünder sein, als die Pflanzen und Tiere, von denen wir unsere Nahrung beziehen. Und wenn wir wirklich heilen wollen, dann haben wir dort anzufangen!“

Dr. Hans Peter Rusch (Arzt, Mikrobiologe und Bio-Pionier)

 

Pflanzliche Lebensmittel erhöhen, tierische reduzieren

Eine sehr effektive Methode um Co2 – Emissionen einzusparen ist, mehr pflanzliche Lebensmittel in den Speiseplan aufzunehmen, dafür tierische Lebensmittel zu reduzieren.

Lebensmittel Menge Co2-Emissonen (kg)
Kichererbsen 100 g 0,13
Faschiertes (gemischt) 100 g 0,56
Rindfleisch 100 g 1,23
Brokkoli 100 g 0,06
Kürbis 100 g 0,02
Käse 100 g 0,58

Die Tabelle zeigt, dass Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte kaum Co2 Emissonen aufweisen. Wohingegen der Verzehr von Rindfleisch gleichzusetzen ist mit 8 Kilometer Autofahren, das Essen von 100 Gramm Käse mit 4 Autokilometer.

Regional und Saisonal

Durch den Konsum von regionalen Produkten wird unnötiger Verkehr verhindert. Die Lebensmittel haben nur einen kurzen Weg, bis sie im Regal landen. Auch der Geschmack regionaler Lebensmittel überzeugt, denn sie haben mehr Zeit zum reifen und weisen einen höheren Nährstoffgehalt auf. Der Kauf von saisonalen Obst und Gemüse reduziert Glashausprodukte. Neben dem ganzen Strom, der für die Glashäuser benötigt wird, kann so auch wieder Verkehr eingespart werden.

Bevorzugt Bio

Dank der Bio-Landwirte werden in Österreich jährlich 200.000 Tonnen chemisch synthetische Düngemittel eingespart. Sie machen in der konventionellen Landwirtschaft einen Großteil der Co2-Emissionen aus. In der Bio-Landwirtschaft wird zu 100 Prozent auf Pestizide verzichtet, und es kommen auch keine importierten (Gentechnik) Futtermittel zum Einsatz. Bio-Anbau schützt Wälder, Böden, Luft und fördert Artenvielfalt.

Energiesparend Kochen

Die Art und Weise wie und womit wir kochen, hat auch Einfluss auf die Umwelt. Energiesparende Geräte sind hier schon mal hilfreich. Einen Deckel beim Kochen verwenden spart ebenfalls Energie. Kein Wasser verschwenden beim Abwasch, statt hochverarbeitete Produkte mit frischen Lebensmitteln kochen.

Zero Waste in der Küche

Die hochwertigsten Produkte sind natürlich wenig klimafreundlich, wenn sie zuhause dann verfaulen und weggeschmissen werden. Somit ist ein achtsamer Konsum und bewusster Verbrauch der Lebensmittel eine wesentliche Maßnahme, die man selbt in der Hand hat. Reste verwerten, bei großen gekochten Mengen einen Teil einfrieren, Lebensmittel in Gläsern fermentieren (zb. Sauerkraut wie bei Expertin Michaela von https://blog.littlebee.at und gezieltes Meal-Prep (mehr Infos und Ideen bald hier) kann dabei helfen, alle Produkte, die man zuhause lagernd hat, auch zu verwenden.

Schlau Einkaufen dank Wochenspeiseplänen

Was auch sehr dabei hilft, keine Lebensmittel zu verschwenden und alles zu verkochen, was auch im Kühlschrank ist sind Wochenspeisepläne. Ein durchdachter Plan hiflt dir dabei, erstens gezielter einzukaufen, zweitens Reste gut zu verwerten und drittens auch noch viel Zeit in der Küche damit zu sparen. Meine ausgewogenen Pläne findest du wöchentlich, immer donnerstags für die kommende Woche auf Instagram. So hast du genug Zeit, um für euch zu planen und Freitag oder Samstag die Einkäufe zu erledigen.

Mehrweg statt Einweg

Mehrwegsysteme helfen dabei, Abfälle zu reduzieren, schonen damit Ressourcen und sind energiesparend. Beispielsweise lässt sich eine Glasflasche in der Theorie bis zu 60 mal wiederbefüllen, eine PET-Mehrwegflasche 25 mal.

Klimafreundliche Rezepte

Alle Rezepte, die du hier findest sind sowohl ausgewogen und gesund, sowie auch klimafreundlich. Mein klimafreundlicher Favorit unter meinen Rezepten ist ein köstlicher, veganer und kerngesunder Burger – THE HOOD.

Selbstgebackenes, knuspriges Dinkel-Apfel-Weckerl, heimische Bio Rote-Rüben und Bio Süßkartoffel Patties, selbst gezogene Linsen- und Radieschensprossen, ein geschmackvoller Dip aus Bio- Sojajoghurt.

Knusprige Dinkel – Apfel Weckerl

Heimischer Bio-Dinkel, Bio-Walnüsse und Apfel am besten direkt vom Baum – diese wertvollen Zutaten machen das Weckerl so geschmackvoll. Dinkel hat im Vergleich zum Weizen beim Anbau wesentliche Vorteile. In den letzten Jahren hat sich Weizen zur hochgezüchteten Intensivfrucht entwickelt. Dies erfordert ein hohes Maß an Dünger und Pflanzenschutzmitteln, wodurch die Anbauböden stark ausgelaugt werden. Eine sehr ungünstige Entwicklung also für unsere Gesundheit aber auch für die Natur.  Dinkel hat den Vorteil, dass er sich auch auf kargen Böden bis in 1500 Meter Höhe gut entwickeln kann und kaum Dünger benötigt. Der Anbau von Dinkel ist also ökologisch vorteilhafter. Den Nachteil kann man beheben, in dem man Bio-Weizen kauft. Da ich aber auch geschmacklich  Dinkel bevorzuge, backe ich Brot und Weckerl gerne mit Bio-Vollkorndinkel.

Ein saftiger Apfel sorgt dafür, dass die Weckerl innen recht fluffig werden. Die Walnüsse oben drauf sorgen für eine knusprige Kruste.

Dinkel-Apfel-Weckerl (oder Brot)

Zubereitungszeit10 Min.
Backen25 Min.

Zutaten

  • 300 Gr. Dinkelvollkornmehl
  • 250 Gr. Dinkelmehl
  • 1 Pkg. Trockengerm (hefe)
  • 1 kl. EL Salz
  • 2 Stk. Apfel, gerieben
  • 80 Gr. Walnüsse, gehackt optional (alternativ: Rosinen, Haferflocken)
  • 250 Ml Wasser
  • 2 EL Olivenöl

Anleitungen

  • Mehle, Germ und Salz in einer Schüssel geben und gut mit einem Kochlöffel durchmischen.
  • Anschließend Wasser, Öl, Äpfel und Nüsse hinzugeben und entweder mit dem Kochlöffel per Hand, oder mit dem Knethacken der Küchenmaschine zu einem elastischen Teig verrühren.
  • Den Teig dann 20 Minuten ruhen lassen.
  • Ein Blech mit Backpapier auslegen. Aus dem Teig einzelne Weckerl formen (jeweils mit einem großen Löffel Teig abnehmen, zu einer Kugel drehen und dann mit den Fingern so formen wie gewünscht), und im Backofen bei 190 Grad Heißluft ca. 20 – 25 Minuten backen (Hitze nach Hälfte der Backzeit reduzieren, falls die Oberflächen schon recht braun sind)
  • Die Weckerl sollten dann außen knusprig, innen weich sein.

Der Teig kann auch als Ganzes in eine Brotbackform gefüllt werden – das Brot sollte dann ca. 40 – 45 Minuten im Ofen backen

    Rote Rübe Süßkartoffel Patties

    Nicht nur geschmacklich und optisch überzeugend, sondern auch noch umweltfreundlich. Je 100 Gramm Rote Rübe und Süßkartoffel sind gemeinsam gerade mal für 0,07 kg Co2 verantwortlich. Im Vergleich dazu versuchen 100 Gram Faschiertes für ein Fleischpatty alleine schon 0,56 kg Co2.

    Süßkartoffel-Rote Rüben Laibchen

    Zubereitungszeit30 Min.
    Backen20 Min.

    Zutaten

    • 160 Gr. Rote Rübe
    • 250 gr Süßkartoffel (je nach Größe)
    • 2 EL Kapern
    • 1 TL Kümmel, gemahlen
    • 1 TL Thymian getrocknet (oder frisch ein wenig mehr)
    • 1 Prise Salz

    Für Kinder erweitert

    • 30-50 Gr. geriebenen milden Käse (zb. Gauda)

    Anleitungen

    • Süßkartoffel waschen, schälen, würfeln und über Dampf ca. 15 Minuten garen.
    • Die Rote Rübe waschen, schälen, und mit Hilfe der Küchenmaschine (oder per Hand am besten mit Handschuhen) klein hacken.
    • In der Zwischenzeit die Kapern klein schneiden
    • Sobald die Süßkartoffeln weich sind, vom Herd nehmen, ein wenig abkühlen lassen und zu der klein gehackten Roten Rübe in die Küchenmaschine geben (oder Süßkartoffeln per Hand stampfen und dann mit der Roten Rübe vermischen).
    • Kapern, Kräuter und Gewürze hinzugeben und aus der Masse Laibchen formen. (die Masse ist sehr klebrig und weich – falls du sie fester möchtest kannt du zb. noch Semmelbrösel hinzufügen).
    • Für die Kinder habe ich noch geriebenen Käse in einen Teil der Masse gegeben.
    • Die geformten Laibchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im Backofen auf 170° Grad Umluft ca. 20 Minuten backen. (Alternativ in der beschichten Pfanne mit wenig Öl rausbraten).

    Sojajoghurt Dip

    Für diesen Dip brauchst du einfach nur 6 pflanzliche Zutaten, die du in max. 2 Minuten alle zusammengerührt hast. Sojajoghurt ist sehr praktisch, falls man eine Laktoseintoleranz hat oder auch auf Kuhmilchprodukte gänzlich verzichtet.

    Sojajoghurt-Dip

    Zubereitungszeit2 Min.

    Zutaten

    • 100 Gr. Soja-Joghurt
    • 2 TL Petersilie, getrocknet
    • 1 EL Zitronensaft (frisch aus einer Zitrone)
    • 1 Prise Salz
    • 2 TL Essig (Balsamico)
    • 1 TL Rapsöl, kaltgepresst

    Sprossen

    Sprossen sind echte Kraftpakete. Das Keimen zuhause funktioniert super, wenn man ein paar Faktoren gut beachtet. Auf meine Instagram – Seite habe ich ein zum Sprossen-Ziehen ein Highlight abgespeichert, falls du eine Anleitung anschauen möchtest.

    Die Sprossen sorgen in „The Hood“  für einen ganz besonders würzigen Geschmack. Als Salat habe ich Rucola gewählt. Du kannst aber auch jede Art von Salat wählen, die du gerne magst. Gurkenscheiben und Kapernbeeren passen noch sehr gut in den Burger.

    Ihr seht, klimafreundlich genießen geht eigentlich recht einfach und ist darüberhinaus auch noch so köstlich und wertvoll.

    Weil Gesundheit wertvoll ist.

    Eure Vera

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