


Warum mir die gesunde Ernährung so sehr am Herzen liegt.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis ist sie umstritten. Die einen schwören darauf, die anderen schreiben ihr keine bis wenig Wirkung auf unsere Gesundheit zu. Den einen schmeckt es richtig gut, den anderen ist alles „zu gesund“.
Gesunde Ernährung polarisiert. Wenn du hier bist und meinen Blog liest gehe ich davon aus, dass dein Interesse, deine Familie und dich gesund zu ernähren auf jeden Fall vorhanden ist. Entweder tust du es ohnehin schon und bist bei mir auf der Suche nach Inspirationen. Oder möchtest du eure Ernährung jetzt umstellen, weißt noch nicht genau wie und suchst Unterstützung bei meinen Infos und Rezepten.
Egal, aus welchen Grund: ich freue mich sehr und bedanke mich, dass du hier bist. Vor allem freue ich mich auch, dass du zu denjenigen gehörst, die auf eine gesunde Ernährung achten oder achten wollen, ums sich gesünder, fitter und wohler zu fühlen.


Aber nun zur meiner Geschichte:
Nachdem ich in meiner Jugend immer pummelig war und ständig mit meinem Gewicht haderte, fing ich an, jede mögliche Diät auszuprobieren. Von Low-Carb, über Krautsuppe, 3-Tage Entschlackungskur, Kartoffeldiät bis hin zum Heilfasten. Ich habe sie alle ausprobiert und der Effekt war immer der Gleiche – der Jojo-Effekt. Alles was ich mühsam abgenommen habe, hatte ich ruckzuck wieder auf Bauch, Bein, und Gesicht. Es war ein ständiges Auf- und Ab. Wenig – bis nichts Essen bis hin zu völlig über die Stränge schlagen. Irgendwann beschloss ich, dass ich meinen Körper anders behandeln möchte, dass ich fit und gesund sein möchte. Das war der Punkt, an dem ich anfing mich intensiv damit zu beschäftigen, was es bedeutet, sich gesund zu ernähren.


Ich habe rasch gelernt und rasch alles umgesetzt, was ich in Büchern und Vorträgen gehört habe. Ich habe neue Lebensmittel (zb. Quinoa) in unserem Speiseplan aufgenommen und stark verarbeitete Lebensmittel aus unserem Speiseplan gestrichen.
Als ich dann zum ersten Mal schwanger wurde, habe ich mich noch intensiver mit Ernährung auseinandergesetzt. Was soll/darf man essen, was soll man besser meiden. Leider verlor ich dann bei der Umsetzung ein wenig an Disziplin. Meine Zeit damals war sehr stressig, da ich Arbeit und Studium gleichzeitig erledigt habe. Und jede Frau die bereits schwanger war weiß, dass auch das Lernen in einer Schwangerschaft nicht mehr ganz so einfach geht. Ich habe dann in dieser Zeit verstärkt zu zuckerhältigen Lebensmittel (Rosinenkipferl hatten es mir besonders angetan und waren fast täglich auf meinem Speiseplan) gegriffen, um meinen rasch auftretenden Energiebedarf zu decken. Was ich im Nachhinein sehr bereut habe.
Und hier komme ich jetzt zu einem wesentlichen Punkt, wo gesunde Ernährung – egal ob du was davon hältst oder nicht, ob du sie als gesundheitsfördernd einstufst, oder ihr keine Auswirkungen zuschreibst – einen großen Unterschied macht.


Im letzten Drittel der Schwangerschaft hatte ich Frühwehen und regelmäßige Blutungen, die nicht zugeordnet werden konnten. Ich musste wochenlang im Krankenhaus liegen und bekam Medikamente, damit mein Kind noch so lange wie möglich im Bauch bleibt. Gewichtsprobleme, Lern- und Arbeitsstress, Konflikte – alles war klein und nichtig. Es zählte nur noch eins. Dass unser Sohn nicht zu früh kommt, dass er sich entwickeln kann und einen gesunden Start ins Leben hat. Mein älterer Sohn war noch nicht mal zwei Jahre. Ich war wochenlange von ihm und meinem Mann getrennt, wir konnten lediglich bei kurzen Besuchen im KH Zeit gemeinsam verbringen. Wobei ich aber natürlich auch nur im Bett lag. Neben dem schlechten Gewissen meines ersten Sohnes gegenüber, blieben auch Vorwürfe. Vorwürfe mir selbst gegenüber. Warum habe ich nicht besser aufgepasst, warum habe ich so viel Zucker gegessen, warum habe ich mich so gestresst, warum, warum warum. Und egal, ob man jetzt daran glaubt, dass das etwas ausgemacht hat oder nicht, diese Unsicherheit, dass ICH etwas falsch gemacht habe, wird immer bleiben. Vor allem, weil jedes Medikament auch Nebenwirkungen hat. Die Geburt war dann tatsächlich erst am Geburtstermin. Aber ohne dem Krankenhausaufenthalt wäre das sicher nicht möglich gewesen.



Warum jetzt also dieser Blog?
Die Sorge ums Überleben, die Sorge um ein Kind zeigt auf, was wirklich zählt im Leben. Du musst nicht erst die Erfahrung machen, die ich gemacht habe. Ich teile meine Erfahrung mit dir. Wie oft betrachtest du deine Gesundheit als selbstverständlich. Wie oft beklagst du dich über Äusserlichkeiten, die dir an deinem Körper nicht gefallen und wie oft im Vergleich bist du deinem Körper dankbar, dass er dich trägt, wo immer du auch hin magst. Dafür dass du Augen hast, die all das Schöne rund um dich erfassen können. Wie oft bist du dankbar für deine Zunge, die all die kostbaren, unterschiedlichen Geschmäcker erkennen kann.
Einen gesunden Körper zu haben ist alles andere als selbstverständlich. Jeden Tag aufstehen zu können, sich anzuziehen, sich zu pflegen, kochen zu können, ist nicht selbstverständlich. Jeden Tag hinauszugehen, arbeiten, einkaufen, mit Kindern zum Spielplatz gehen zu können, ist nicht selbstverständlich.
Meine große Sorge um mein Kind bzw. um meine Kinder erachte ich um eine der wichtigsten Erfahrungen in meinem Leben. Ich erachte diese Erfahrung auch gleichzeitig als mein „Calling“. Es hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Zeit nur damit zu verbringen, was einen wirklich erfüllt. Vorher habe ich mich eher dafür geschämt, dass ich so viel und so gerne in der Küche stehe, oft Gäste bekoche und immer eine hochwertige Mahlzeit für meinen jetzigen Ehemann und mich zubereitete, während meine Freundinnen und Studienkolleginnen ihre Karriere in der Wirtschaft vorantrieben.

Aber dann habe ich erkannt, dass es nichts ist, wofür ich mich schämen muss. Sondern, dass ich beim Kochen im völligen Einklang mit meinen Werten lebe. Wertschätzung für meine Liebsten, für Umwelt und Natur, und für mich selbst, Familie, Gesunder Lebenstil, Achtsamkeit, Nachhaltigkeit, Inspiration und Kreativität. Und das war der Punkt, an dem ich erkannt habe, dass ich mich damit auch zeigen darf. Dass ich dazu stehen kann, dass mir typische „Hausfrauenaufgaben“ trotz Studium am liebsten sind.
Und genau das möchte ich mit dem Blog erreichen. Eine Wertschätzung für all die „Care-Arbeit“ die wir Frauen für unsere Familie leisten. Denn gibt es etwas Wertvolleres für eine Mutter, als ihren Kindern beim Aufwachsen zuzusehen und sie zu begleiten sowie ihnen ein gesundes Fundament für ein erfülltes Leben zu schaffen?! Und aber auch gleichzeitig den zu Mut haben, auf sich selbst zu schauen und nicht aufgrund von der großen Fürsorge für andere sich selbst zu verlieren.
Vera Hood
Weil Gesundheit wertvoll ist.
Deine Vera.
Bilder (C):
Food by Vera Hood
Shooting by wonderful http://www.carolinanne.com
Hallo liebe Vera,
durch die liebe Wildblütenfamilie bin ich auch auf dich gestoßen und habe gerade deinen Beitrag oben gelesen. Du sprichst mir aus der Seele was die Anerkennung der Hausfrauenarbeit anbelangt. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen weil ich nur für unsere drei inzwischen wunderbaren Erwachsenen Kindern da gewesen bin. Inzwischen bin ich auch Oma von zwei süßen Mädels und genieße die Zeit mit ihnen. Deshalb interessiert mich auch die Ernährung für Kinder sehr. Eine ist sehr schlank und die andere eher etwas pummelig und isst für ihr Leben gern. Deshalb möchte ich sie auch als Oma unterstützen mit gesunder Ernährung.
Liebe Grüße
Andrea
Deine Geschichte spricht mich sehr an, ich versuche auch mich und meine Familie seit ca. 3 Jahren gesünder zu ernähren, anfangs mit Wiederstand aber es wurde immer besser. Für mich ist der viele Zucker der überall versteckt ist, derzeit ein Thema, erstens weil wir alle viel zu viel Zucker zu uns nehmen und zweitens weil ich ihn nicht mehr vertrage (Darmpilz).
Jetzt schaue ich noch mehr auf Zuckerfrei und gesunde Ernährung, und stehe auch gerne in der Küche probiere Neues aus.
Also somit immer auf der Suche nach Ideen.
Freue mich auf Inspirationen.