Im Rahmen eines Vortrages auf der Vitalakademie Österreich habe ich mich mit dem Thema Light Produkte näher beschäftigt. Warum ist das interessant?
Ausgangslage
Die Ernährungspyramide (entwickelt vom Gesundheitsministerium gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Ernährungsmedizin, Ernährungswissenschaften und Gesundheitsförderung) empfiehlt, dass max. 30 Prozent der täglichen Gesamtenergiezufuhr in Fett konsumiert werden. Bei einem Gesamtenergiebedarf von 2000 kcal liegt dieser Anteil bei 60g Fett pro Tag. Der maximale Zuckeranteil pro Tag sollte 50g nicht überschreiten.
Nehmen wir an du hast eine Tafel Milchschokolade gegessen. Damit hast du den täglichen Zuckerkonsum bereits um 4g überschritten (54g) und den Fettanteil zur Hälfte gedeckt (wobei hier noch erwähnt sei, dass max. 1/3 des Fettanteils aus den weniger guten, gesättigten Fettsäuren sein sollte).
Wie schnell man diese Anteile erreicht habe ich auch gerade bei mir gesehen. Ich konsumiere überwiegend Voll-Fett-Produkte. Das Frühstücksbrot aus Roggenvollkorn mit Frischkäse und Gemüse bestreiche ich mit 35g Frischkäse und konsumiere damit 23g Fett. Ich decke damit also bereits in Drittel meines täglichen Fettanteils und habe dabei das Fett aus der Milch in meinem Cappuccino noch gar nicht hinzugerechnet.

Umfragen und Studien zeigen: Wir essen zu viel Fett und wir essen zu viel Zucker.

Macht es also Sinn, zu Light-Produkten zu greifen, um Fett und Zucker einzusparen?
Definition Light
Für die Bezeichnung „light“ gibt es keine eigene Verordnung und daher auch keine exakte Definition für diesen Begriff. Nur bestimmte Milcherzeugnisse und Margarinen in „light“-Form unterliegen Vorschriften bezüglich dem enthaltenen Fettgehalt.
„Light“ kann demnach viele Bedeutungen haben wie fettarm, kalorienreduziert, kohlensäurearm, alkoholreduziert sowie wenig gesalzen, koffein- und nikotinarm, oder auch leicht verdaulich.
Neben der Vielzahl an „light“-Produkten findet man im Lebensmittelhandel auch Produkte mit der Bezeichnung „kalorienreduziert“ oder „fettreduziert“. Auf der Verpackung müssen die Angaben des Brennwertes (kcal/kJ) und der Gehalte an Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett ersichtlich sein.
Umgang mit Light-Produkten
Um zu entscheiden, ob ein Light Produkt eine leichte Alternative zum Original ist, muss man sich das Produkt genau ansehen. Fett und Zucker sind Geschmacksträger bzw. -verstärker. Meist muss bei einer Reduktion der fehlende Geschmack erstetzt werden. Dies geschieht beispielsweise durch Zuckeraustauschstoffe wie Aspartam oder Acelsulfam, oder auch durch mehr Salz. Fett trägt auch zu einer cremigen Konsistent bei. Lässt man es in Milchprodukte weg, wird dies häufig mit Verdickungsmittel ausgeglichen.
Leichte Milchprodukte
Bei Milchprodukten bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass man hier auch zu fettreduzierten Alternativen greifen kann. Meist sind die Inhaltsstoffe die gleichen, nur das Verfahren ist ein anderes. Der Fettanteil wird in weiteren Verfahrensschritten reduziert, ohne das eigentliche Produkt zu verändern. So haben beispielsweise unterschiedliche Varianten des Philadelphia Frischkäses die gleichen Inhaltsstoffe, bei unterschiedlichen Fettanteilen. Hier kann man also auch zur fettreduzierten Alternative greifen. Was bei meinem Frühstücksbrot sicher sinnvoll ist. Auch bei Milch trifft dies zu.

Vorsicht ist bei Milch- oder Molkedrinks geboten. Diese sind ja ohnehin nichts für den täglichen Verzehr. Falls ihr aber mal Lust darauf habt, solltet ihr unbedinkt die Zutaten vergleichen. Verlockungen à la 0,1 Prozent Fett oder „zuckerfrei“ stecken oft voller Zuckeraustauschstoffe und anderen Zusätzen. Es gibt bereits Smoothiedrinks, die mit natürlichen Inhalststoffen auskommen, jedoch aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts auch nicht für täglich zu empfehlen sind.
Leichte Getränke
Vergleicht man eine Coke mit einer Coke-Light stellt man ebenfalls fest, dass der fehlende Zucker in der Coke-Light mit dem Zuckeraustauschstoff Aspartam (gesundheitlich sehr bedenklich) ersetzt wird. Dadurch spart man zwar an Kalorien, aber nimmt dafür künstliche Stoffe in Kauf. Auch eine Coke ist nichts, was man regelmäßig konsumieren sollte, jedoch trinke ich die Originalversion,wenn ich mal Lust darauf habe. Diese schmeckt auch viel besser. Habt ihr schon mal beide Getränke parallel probiert? Da schmeckt man gleich, wie künstlich die Coke-Light ist. Allerdings enthält eine Dose Coke 9 Stück Würfelzucker. Das sind knapp 36g Zucker. Man erreicht damit den täglichen Zuckerbedarf schon fast, ohne etwas gegessen zu haben.
Leichte Knabberein
Bei Chips kann es auch Sinn machen, zu Light-Varianten zu greifen. Die Inhalststoffe sind meist gleich, bei reduziertem Fettanteil. Allerdings wird hier das fehlende Fett gerne mit mehr Salz ausgeglichen. Probiert selbst.

Leichte Süßwaren
Bei Keksen wird auch gerne mit Light geworben. 30 Prozent weniger Zucker klingt erstmal gut. Dreht man die Verpackung allerdings um, erkennt man, dass der natürliche Zucker wieder mit künstichen Zuckeraustauschstoffen ersetzt wird. Also lieber selten, dafür zu Original greifen.

Wir sprechen hier natürlich überwiegend von Produkten, die ohnehin nicht für den regelmäßigen Verzehr geeignet sind. Dennoch ist es auch hier wichtig wie man sieht, genauer hinzuschauen und sich nicht von Werbeslogans oder verlockenden Versprechungen blenden zu lassen.
Möglichkeiten zur Einsparung von Fett und Zucker im Alltag
Es gibt auch ganz viele Möglichkeiten, um im Alltag einfach Fett zu sparen. Beispielsweise hilft es beschichtete Pfannen zu nehmen. Wenig anzubraten, und wenig, hochwertiges Öl erst später zum Gericht hinzuzufügen. Weitere Tipps findet ihr in der Grafik.

Zucker kann man beispielsweise ganz einfach einsparen, in dem man beim Backen weniger nimmt. Mittlerweile kreiere ich ja die meisten meiner Rezepte selbst. Beim Backen habe ich aber auch wenn ich nach Rezept gebacken habe, schon immer weniger Zucker verwendet. Ihr könnt hier auch ganz viel Zucker durch zb. einen geriebenen Apfel, eine zerdrückte Banane oder Datteln einsparen.

Fazit
Da die meisten von uns den täglichen Fett- und auch Zuckergehalt überschreiten, macht es sicher Sinn nach Einsparungen zu suchen. Light Produkte sind beispielsweise bei Milchprodukten eine gute Alternative. Wichtig ist, vorm Kauf unbedingt die Zutatenliste zu kontrollieren und genauer hinsehen.
Auf sehr fett- und zuckerhaltige Speisen sollten wir generell besser verzichten. Statt Zucker kann auch zum Beispiel gut mit Obst gesüßt werden. Wenn man weitesgehend auf verarbeitetes Fleisch und Wurstwaren verzichtet, hat man auch schon viel Fett eingespart. Schonende Zubereitungsformen wie dämfen oder garen statt braten sind auch eine gute Alternative.
Light Produkte verlocken oft dazu mehr davon zu essen und oft sind sie stärker verarbeitet um den fehlenden Geschmack auszugleichen oder eine gewisse Konsistenz (zb. besonders cremig) zu erreichen. Es gibt aber sinnvolle Ausnahmen. Wichtig ist bewusst einzukaufen und genau hinzuschauen.
Weil das Leben kostbar ist.
Eure Vera.