Nachhaltige Ernährung im Urlaub – für den vollkommenen Erholungsfaktor

Urlaub – die wertvollsten Tage im Jahr.

Wir verbringen viel Zeit damit, die passende Reisezeit und das gewünschte Reiseziel auszuwählen, ein Hotel zu finden und alles rundherum zu organisieren (Aufpasser für Haustiere, Pflanzepfleger,…). Die wertvollste Zeit ist es nicht nur weil Urlaub meist viel Geld kostet, sondern vor allem deshalb, weil wir im Urlaub ganz viel Zeit füreinander haben. Alltagsaufgaben fallen weg, und wir können uns voll und ganz auf die Aktivitäten konzentrieren, die uns alle Freude bereiten. Frisch, erholt, fit, gesund, entspannt, voller Tatendrang und Energie wieder von einem Urlaub nachhause zu kommen – das wünsche ich mir.

Mögliche Hürde: Essens-Buffets im Hotel. Herrliche Düfte, riesige Auswahl, bunte Farben, unterschiedlichste Speisen aller Art, Salziges, Fruchtiges, Süßes, frisch Zubereitetes, Smoothies, Säfte zum Selber machen, Müslis zum Mixen…… diese Liste lässt sich noch unendlich fortsetzen. Und plötzlich sitzt man bereits nach dem Frühstück mit einem Völlegefühl da und möchte sich am liebsten wieder schlafen legen. Es gibt aber auch noch Mittagessen, Nachmittagssnack und Abendessen. Und nach ein paar Tagen Urlaub sucht man vergeblich nach der gewünschten Erholung und kommt dafür mit ein paar Kilo mehr auf den Hüften wieder nach Hause. Kennt ihr?

Salatbuffet

Mit ein paar kleinen Tricks vermeidet ihr die Buffetfalle, ohne auf Genuss verzichten zu müssen.

Hotelauswahl

Nachhaltig Essen im Urlaub beginnt bei der Hotelauswahl. Ich durchforste die Webseiten der Hotels, schaue, ob wir uns in den Zimmern wohlfühlen können, ob wir genug Platz haben UND welchen Stellenwert Essen in diesem Hotel hat. Neben der Hotelkategorie ziehe ich als Indikator dafür bspw. folgende Beschreibungen heran:

  • „Saisonales Gemüse aus der Region.“
  • „Frische Kräuter aus dem eigenen Garten.“
  • „Bio Fleisch vom eigenen Hof.“
  • „naturbelassene Küche“
  • „Wir achten auf Frische und Qualität.“

Weiters verlasse ich mich gerne auf die Empfehlungen von Freunden.

Kabeljau mit Spargel und Curryrisotto (Hauptgang beim Abendessen)

Nachhaltig durch die Vollpension

Vor unseren Kindern war eine Vollverpflegung im Urlaub kein Thema für uns. Frühstück reichte uns völlig und für Abends suchten wir uns ein schönes Restaurant oder ließen uns im Hotel verwöhnen. Seit ich Kinder habe, achte ich auf regelmäßige Essenszeiten. Kinder haben einen kleineren Magen, essen nur kleine Portionen und würden nicht den ganzen Tag vom Frühstück bis zum Abendessen durchhalten. Ein nahrhaftes Mittagessen gehört für mich selbstverständlich dazu. Zuhause, und auch im Urlaub.

Indischer Eierreis beim Mittagsbuffet

Ich habe ja schon oft gesagt, dass meine Figur seit meinen Kindern besser ist als je zuvor. Ein Grund dafür sind bestimmt die regelmäßigen Essenzeiten. Ich esse öfter, dafür kleinere Portionen. Warte bis ich hungrig, aber nicht schon heißhungrig bin.

Essen klug auswählen am Buffet

Trinken: Ein Glas Wasser nach dem Aufstehen stillt den ersten Hunger und füllt den Magen.

Überblick verschaffen: Bei Ankunft am Buffet verschaffe ich mir erstmal einen Überblick. Was gibt es alles, worauf habe ich Lust. Mag ich etwas Saures oder lieber etwas Süßes. Ich frühstücke meistens lieber süß, deshalb wähle ich das gleich zu Beginn aus. Meistens bin ich danach nämlich eh schon satt und mag gar nichts anderes mehr. Wenn man das, was man gerne isst für den Abschluss aufspart, besteht die Gefahr, dass man schon lange satt ist und es trotzdem noch isst.

Portionsgröße: lieber öfter gehen, dafür kleinere Portionen holen. So sorgt man immer wieder für kleine Pausen und erkennt schneller, ob man schon satt ist.

Spinatknödel mit Tomatengemüse

Obst und Gemüse: Bei mir landen Obst oder Gemüse auf jedem Teller. Damit holen wir uns nicht nur essentielle Vitamine und Mineralstoffe, sondern füllen so auch unseren Magen und gleichen evt. weniger Gesundes (wie Frühstückswaffeln) damit aus.

ganztags frisches Obst ist mir wichtig

Zubereitungsformen: Ich greife lieber zu naturbelassenen Zubereitungsformen (gebraten, gedämpft, gegrillt, gekocht) anstatt zu Frittiertem oder Überbackenem.

Salate: Bei Salaten mache ich das Dressing selber mit Essig und Öl. In guten Hotels werden diverse hochwertige Öle und Essige angeboten. Falls dies nicht der Fall ist, kann man nach Essig und Öl fragen. Fertige Dressings enhalten meist Zucker und/oder ungünstige Fette wie zb. Mayonnaise. Ich kombiniere zu Salaten gerne Nüsse und/oder Kerne für eine bestmögliche Nährstoffversorgung.

Essig und Öl Auswahl

Speisen einteilen: Alle Hotels arbeiten wirtschaftlich. Das heißt auch, dass „Zero Waste“ beim Essen praktiziert wird. Es wird nichts was noch gut ist, weggeworfen. Speisen, die vom Vorabend noch übrig sind, werden zum Beispiel beim Mittagessen nochmal angeboten. Wenn man sich also beim Abend-Dinner nur schwer zwischen zwei Suppen entscheiden kann, kann man sich beruhigen. Die Suppen werden meist zu Mittag nochmal angeboten. Genauso ist es auch bei Desserts. Die übrig gebliebenen Nachspeisen oder Kuchen gibt es meist am nächsten Tag beim Nachmittagssnack nochmal.

Bananen Passionsfrucht Smoothie mit Bananen-Schokocreme als Vorspeise am Abend
Bananen-Schokocreme als Dessert am nächsten Tag

Auch beim Frühstücksbuffet kann man das – sofern man mehrere Tage in einem Hotel verbringt – praktizieren. Müssen es wirklich täglich saure UND süße Speisen sein?! Oder kann man die Spiegeleier oder das Omelett auch einfach erst am nächsten Tag probieren.

Mut, etwas übrig zu lassen: Ich schätze das Essen, das auf meinen Tellern landet sehr. Wenn ich selbst auswähle, entscheide ich mich für kleine Portionen, die ich auch aufessen kann. Sofern das Essen serviert wird, kann man die Portionsgröße nicht selbst bestimmen. Gerade bei Vollpension kommt da den ganzen Tag ganz schön viel zusammen. Frühstück, Mittag, Nachmittag, Abend. Bei einem mehrgängigen Menü am Abend wähle ich dann Speisen mit wenig Sättigungsbeilagen und verzichte auf Brot bei Vorspeisen. Falls dies aber noch nicht reicht, lasse ich auch mal Speisen – auch wenn sie noch so gut oder wertvoll sind – übrig. Ich gehe gern gut gesättigt vom Tisch, aber mag es nicht, voll zu sein. Dann steht nämlich das Unwohlsein aufgrund des Völlegefühls im Vordergrund, nicht die Dankbarkeit für den wunderbaren Genuss.

Alkohol: Klar ist auch das ein oder andere Gläschen im Urlaub ein Genuss. Zu viel Alkohol verleitet aber auch zu unkontrolliertem Essverhalten. Daher empfiehlt es sich, sparsam damit umzugehen und genauso wie beim Essen – genießen anstatt zu völlern.

Bewegung

Letztendlich geht es bei einem gesunden, fitten Körper immer um eine ausgeglichene Energiebilanz. Mit ausreichend körperlicher Aktivität, kann man sich im Urlaub das Essen auch so richtig schmecken lassen. Ich esse an so einem Urlaubstag – auch wenn ich noch so sehr auf die Essensauswahl achte – mehr, als üblicherweise zuhause. Auch am Nachmittag greife ich gerne bei einer Mehlspeise zu (diesmal gab es bspw. köstlichen Kaiserschmarren, oder Apfelstrudel mit Schlag und Vanillesauce). Deshalb achte ich umso mehr darauf, mich zu bewegen.

Entspannung pur – Laufen mit Musik

Schwimmen, Schlittenfahren, spazierengehen oder Kindern hinterherlaufen sind hierfür schon sehr hilfreich. Und wenn es die Zeit erlaubt, findet man mich im Urlaub auch gerne am Crosstrainer, Laufband oder bei Yogaübungen. Jeder Mensch hat andere Bewegungsarten, die einem Freude bereiten. Bewegung hilft auf jeden Fall, sich in seinem Körper wohl zu fühlen und das Leben zu genießen.

Die 80/20 Regel

Ich achte zuhause auf unsere ausgewogene Ernährung. Nur hier weiß ich exakt, welche Zutaten ich verwende und verarbeite. Auch wenn die Hotels von naturbelassender Küche, Frische und Qualität, Regionalität sprechen bzw. schreiben, muss das natürlich nicht für alle Gerichte gelten.

Ich mache zuhause oft Pancakes. Gesunde Pancakes, die meine Kinder gerne essen. Natürlich ist es dann aber schwierig ihnen zu erklären, dass die Pankcakes im Urlaub anders sind und sie diese nicht essen dürfen. Deshalb lasse ich es bleiben. Es ist für mich in Ordnung, wenn wir im Urlaub mal zu weniger gesunden Waffeln, Pancakes oder Kuchen greifen, weil wir uns zuhause ohnehin gut ernähren. Ich achte aber trotzdem darauf, dass wir die weniger gesunden Speisen mit Vitaminen und Mineralstoffen kombinieren.

Waffeln mit Obst und Nüssen

Kinderessen im Urlaub

Wie schon erwähnt, wird der Grundstein für eine ausgewogene Ernährung auch im Urlaub bereits bei der Hotelauswahl gewählt. Mir ist hier vor allem wichtig, dass neben frisch gekochten Speisen auch frisches Obst und Gemüse angeboten wird. Warum?

Verlockungen lauern im Urlaub (gerade in Kinderhotels) ständig. Bisher gab es in jedem Hotel, in dem wir waren, eine eigene Bar für Cremeeis samt Waffeln und Deko (Streuseln, Schoko,Gummibären, etc.). Beim Frühstück gibt es süße Müslis, Fruchtsäfte sind ganztags zugänglich, teilweise gab es auch schon Nutella-Packungen, süße Breis, süße Aufläufe, Croissants. Beim Mittagessen gibt es auch ein Nachspeisenbuffet und am Nami gibt es nochmal Kaffee und Kuchen bevor am Abend die Eisbar wieder lockt.

Da ich weder meine Kinder noch mich quälen möchte, dürfen die Kinder im Urlaub Süßes essen. Sie bekommen natürlich auch zuhause etwas, nur kann ich es da viel besser kontrollieren. Ich mache es dann immer so, dass die Jungs vorher etwas Gesundes essen können (zb Mittags Nudeln, Kartoffeln, Reis,…, Gemüse, Eiweiß in Form von Fleisch, Fisch oder Ei) und wenn sie davon eine gute Portion gegessen haben, dürfen sie eine Nachspeise haben. Oft ist dafür aber dann auch schon Obst ausreichend.

Ich möchte nicht, dass meine Kinder auch noch Nachmittags Kuchen essen. Das funktioniert natürlich nur, wenn wir selbst dieses Buffet auch auslassen. Da im Urlaub das Programm ohnhin sehr vielseitig ist, verbringen wir den Nachmittag meist beim Baden oder in der Natur. Somit ist das kein Thema. Beim Abendessen entscheide ich je nachdem, wie viel Süßes sie vorher gegessen haben.

Resümee

Ihr seht also, mit ein paar kleinen Tricks fällt die gesunde Ernährung im Urlaub gar nicht so schwer. Wichtig ist auf jeden Fall die Hotelauswahl. Hier ist mir ein Angebot an frischen Speisen, hochwertigen Zutaten und eine große Auswahl an Obst und Gemüse sehr wichtig. Vielleicht sind für euch auch gar keine neuen Tricks mehr dabei, sondern ihr handhabt das Essen im Urlaub ohnehin so wie ich. Vielleicht habt ihr aber auch den ein oder anderen Trick für euch gefunden, den ihr beim nächsten Urlaub anwendet.

Ich würde mich sehr freuen zu erfahren, wie du den Umgang mit Hotelbuffets handhabst, bzw. was dir beim Essen im Urlaub wichtig ist.

Weil du es wert bist!

Deine Vera.



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